LapWall, Konstante Qualität für standardisierte Elemente

Es hat entscheidende Vorteile gegenüber der konventionellen Bauweise: das Bauen mit vorgefertigten Elementen aus Holz. So senkt es Kohlenstoffemissionen, reduziert Feuchtigkeitsschäden während der Bauphase und ermöglicht ein weitgehend witterungsabhängiges Bauen. Logistische Prozesse lassen sich optimieren und die Bauzeit vor Ort erheblich verkürzen. Die Pluspunkte eines hohen Vorfertigungsgrads macht sich beispielsweise auch die Fertighausindustrie zu Nutze. Längst sind diese jedoch auch im Industrie-, Gewerbe- und mehrgeschossigen Wohnungsbau angekommen. Vor allem im urbanen Raum sind schnelle Bauprozesse gefragt, um Störungen des direkten Umfelds zu reduzieren – hier überzeugt die Vorfertigung besonders. Bauunternehmen, die Projekte bisher konventionell massiv realisiert haben, erweitern in diesem Kontext ihre Kompetenz und setzen auf Partnerschaften im Holz- und Holz-Hybridbau. Produzenten vorgefertigter Elemente aus Holz fertigen diese somit nicht mehr nur für eigene Projekte vor, sondern beliefern Bauunternehmen.
  • References
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  • Kerto LVL, Offsite construction

Diese Entwicklung ist nicht nur in Deutschland festzustellen, sondern beispielsweise auch in Finnland. So positioniert sich Jarmo Pekkarinen, Gründer und Geschäftsführer des finnischen Herstellers LapWall aus Pyhäntä in Mittelfinnland, konsequent als Lieferant von Holzelementen für Bauunternehmen. Gegründet im Jahr 2011, hat sich das Unternehmen in Finnland zum führenden Produzenten von vorgefertigten Elementen aus Holz entwickelt. Zum Einsatz kommen letztere beispielsweise in öffentlichen Gebäuden, Wohnbauten, Schulen und Kindertagesstätten, Sportanlagen und Industriegebäude. Dabei setzt LapWall zum einen auf standardisierte Elemente – und liefert zugleich Montagerichtlinien und -anweisungen. „Damit handelten wir offenbar richtungsweisend. Denn viele Standards, die wir entwickelt haben, nutzen mittlerweile auch unsere Marktbegleiter“, so Pekkarinen.

Gleichbleibende Qualität ist wichtig

LapWall ist seit jeher davon überzeugt, dass eine effiziente industrialisierte Fertigung von Holzelementen neue Potenziale im Bausektor erschließen kann. „Dies erfordert ein Standard-Produktsortiment sowie standardisierte Konstruktionslösungen, ein 3D-CAD/CAM-System und eine Produktionsautomatisierung", erklärt Geschäftsführer Jarmo Pekkarinen. Bei der Fertigung der Elemente setzt das Unternehmen auf Kerto LVL von Metsä Wood. Denn das Furnierschichtholz eignet sich besonders gut für den industriell ausgerichteten Herstellungsprozess. Seine Bearbeitung und Weiterverwendung ist denkbar einfach und erfolgt mit handelsüblichen Werkzeugen. Kerto LVL weist trotz seines niedrigen Gewichtes eine hohe Festigkeit sowie eine geringe Verformung auf. Der intelligente Aufbau des verleimten Furnierschichtholzes ermöglicht die Umsetzung leistungsstarker Holz- und Hybridkonstruktionen mit hoher Nutzlast und großen Spannweiten – bei gleichzeitig geringem Materialeinsatz. Güte und Liefertreue sind für Pekkarinen weitere zentrale Faktoren: "Für uns ist es wichtig, dass die Holzprodukte zuverlässig in der bestellten Menge und in gleicher Qualität bei uns ankommen.“ Zugleich optimiert das Unternehmen Lagerbestände. So wird möglichst wenig Liquidität gebunden. Um dennoch durchgehend lieferfähig zu bleiben, ist eine punktgenaue Zulieferung des Furnierschichtholzes wichtig. "Wir spielen auch mit kleinen Beständen, deshalb ist es wichtig, dass die Lieferung zum versprochenen Zeitpunkt erfolgt. Und genau das ist bei Metsä Wood der Fall", erklärt Pekkarinen. Dabei ist ein enger Austausch zwischen den beiden Unternehmen unabdingbar.

Geschützte Bedingungen im Werk

Ein großer Vorteil der Vorfertigung ist, dass dieser unter geschützten Bedingungen im Werk stattfindet. Dadurch wird das Risiko von Feuchtigkeitsschäden in der Bauphase deutlich reduziert werden. Zudem ist eine weitgehend witterungsunabhängige Montage möglich – lediglich zu starker Wind erweist sich als problematisch. „Insbesondere bei Großprojekten ist die Reduzierung der Bauzeit deutlich spürbar“, so Pekkarinen.

Transport und Kohlenstoffemissionen

Ein weiterer Punkt, auf den sich das geringe Gewicht der Holzelemente positiv auswirkt, sind die Frachtkosten. So können im Vergleich zu Betonelementen deutlich mehr Holzelemente mit einer LKW-Ladung transportiert werden. „Schätzungsweise sprechen wir hier von bis zu 400 Quadratmetern Holzelemente im Vergleich zu 40 bis 50 Quadratmetern Betonfertigteile. Damit sinken nicht nur die Frachtkosten, sondern es wird zugleich der CO2-Fußabdruck des Transports verringert“, erklärt Pekkarinen. Die Kohlendioxidemissionen werden zudem jedoch bereits während der Herstellungsphase reduziert. Denn die Vorfertigung ermöglicht eine effiziente Nutzung des Materials. Überschüsse werden vermieden – und können zudem zu 100 Prozent recycelt werden.

„Auf Bauherren- und Investorenseite ist ein zunehmendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit beim Bauen festzustellen. Je höher die Anforderungen dabei sind, desto größer ist das Interesse am Holzbau. Wir rechnen vor diesem Hintergrund auch in den kommenden Jahren mit einer steigenden Nachfrage“, so Pekkarinen.