Hybridbauspezialist setzt auf Fassadenelemente aus Kerto® LVL

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An seinem Standort im münsterländischen Heiden realisiert der Hybridbauspezialist Brüninghoff ein neues Betonfertigteilwerk. Für die vorgefertigten Fassadenelemente kommen dabei Kerto LVL L-Platten sowie Kerto LVL T-Stützen zum Einsatz. Denn das Material eignet sich mit einer Vielzahl möglicher Standardmaße sowie aufgrund seiner technischen Eigenschaften besonders für die serielle Vorfertigung. Zudem deckt das hochwertige Furnierschichtholz die Elemente in der Hallenhöhe komplett ab und schafft so eine ansprechende Optik. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrads werden die Montagezeiten optimiert. In kurzer Zeit wird eine Gebäudehülle realisiert, die hohen Ansprüchen an Nachhaltigkeit gerecht wird.

Auf einem rund 31.000 Quadratmeter großen Grundstück in Heiden (Münsterland) entsteht das moderne Betonfertigteilwerk der Brüninghoff Group. Es verfügt über rund 17.000 Quadratmeter Produktionsfläche und bietet zukünftig Platz für mehrere Stab- beziehungsweise Umlaufanlagen. Das neue Werk erweitert die Produktionskapazitäten der Unternehmensgruppe deutlich. Zugleich wird hier der Herstellungsprozess nachhaltig ausgerichtet: So wird auf der einen Seite ressourcenschonender Beton (R-Beton) mit Recycling-Gesteinskörnung in die Serienfertigung gebracht und auf der anderen Seite konsequent emissionsarm produziert. Bereits bei der Planung und dem Bau findet der Nachhaltigkeitsgedanke Berücksichtigung. Das Werk besteht aus Elementen mit hohem Vorfertigungsgrad. Daher entschied man sich bei der Gebäudehülle für Fassadenelemente aus Kerto LVL, die nach außen mit einem Trapezblech vor Witterung geschützt sind.  

Die Brüninghoff Group legt bei der Erstellung vorgefertigter Elemente aus Holz einen klaren Fokus auf Produkte mit einem sehr hohen Massivholzanteil – wie beispielsweise Furnierschichtholz. Dabei suchen wir uns gezielt Partner aus, die sowohl in unsere Nachhaltigkeitsstrategie passen als auch hinsichtlich Verlässlichkeit und Planungssicherheit punkten können. Auch die möglichen Kapazitäten spielen natürlich eine Rolle. Vor diesem Hintergrund setzen wir bei dem Bau der Fassadenelemente für das neue Betonfertigteilwerk auf Kerto LVL von Metsä Wood“, erklärt André Leipold, Technischer Leiter bei der Brüninghoff Holz GmbH & Co.KG.

Standardmaße für die Vorfertigung

Das eingesetzte Furnierschichtholz eignet sich im besonderen Maße für die Vorfertigung. Denn die Kerto LVL-Produktpalette von Metsä Wood umfasst standardmäßig sowohl Balken und Pfosten als auch Platten mit einer Breite von bis zu 2,5 Metern und 23 Metern Länge sowie mehrere Stärken. Die Bearbeitung und Weiterverwendung der Kerto LVL-Produkte ist denkbar einfach und erfolgt mit branchenüblichen Bearbeitungsmaschinen und Werkzeugen.  

„Auch die technischen Eigenschaften des Furnierschichtholzes haben uns überzeugt. Sie legen die Basis, um unsere Holzrahmenbauelemente entsprechend weiterzuentwickeln und das Potential dieser Bauweise auszuschöpfen. Denn schließlich möchten wir in diesem Bereich weiter Innovationstreiber sein“, so Leipold.

Ständerkonstruktion aus Kerto LVL

Für die insgesamt 239 Fassadenelemente mit einer Gesamtfläche von rund 5.000 Quadratmeter kommen 316 Kubikmeter Holz zum Einsatz – 128 davon sind Kerto LVL L-Platten, 114 Kerto LVL T-Ständer. Die 25 Millimeter starke Platte wird mit einer Konstruktion aus 45 Millimeter starken und 180 Millimeter hohen Kerto LVL-T Ständern kombiniert. Diese verfügen dabei über einen Abstand von 625 Millimetern. Die so entstehenden Zwischenräume sind mit insgesamt 780 Kubikmeter Einblasdämmung gedämmt. Die Wände erreichen damit einen Wärmedurchgangswiderstand von 0,25 W/m²K. Die Außenseite bildet eine 16 Millimeter starke DWD-Platte.

„Allein das im Betonfertigteilwerk verwendete Kerto LVL Furnierschichtholz speichert entsprechend der Berechnung mit dem Metsä Wood Carbon Storage Calculator eine CO2-Menge von 165,8 Tonnen. Im Vergleich zu anderen Baustoffen ist Holz damit ausgesprochen nachhaltig“, erklärt Leipold.

Kerto LVL products for Brüninghoff

Schnelle Montage

Im Brüninghoff-Holz-Werk in Heiden produziert, haben die Fassadenelemente einen sehr kurzen Weg zur Baustelle. Ein Faktor, der aufgrund der Maße für die Baustellenlogistik vorteilhaft ist: Denn hier kommen Elemente in der Länge der Hallenhöhe zum Einsatz. Die Elemente werden mit durchschnittlich 30 Schrauben fixiert. Die Kerto-Platte selbst ist 25 Millimeter stark und wird werksseitig weiß lasiert. Die natürliche Holzstruktur bleibt dabei sichtbar.

Da die Platte das komplette Element in der Höhe abdeckt und somit nicht gestückelt wird, entfallen optisch störende Stöße. Diese müssten sonst zudem hinsichtlich der Luftdichtigkeit aufwändig geschlossen werden. Lediglich die vertikalen Stöße wurden zu diesem Zweck mit Dichtungen von Trelleborg ausgeführt. Somit wird mit den Platten schnell eine ansprechende Oberfläche realisiert. Die außenliegende DWD-Platte ist mit einer Unterkonstruktion für die Fassadenbekleidung versehen. Hierzu kommen Trapezprofile in Schwarzgrau zum Einsatz, die auf der Baustelle in der Tiefsicke verschraubt montiert werden.

Interior side of Kerto LVL wall element

Nachhaltigkeit im Fokus

„Die Brüninghoff Group forciert mit dem neuen Werk den Strukturwandel – hin zu einer kreislauforientierten Bauwirtschaft. Denn die Bauwirtschaft ist verantwortlich für einen hohen Ressourcenverbrauch. Um fossile und endliche Rohstoffe zu reduzieren, leistet zum einen Holz einen wichtigen Beitrag. Zum anderen gilt es auch, Bauweisen mit Beton zu optimieren und hier emissionsärmere Konzepte zu entwickeln sowie verstärkt auf Recyclinglösungen zu setzen,“, erläutert Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens.

Mit dem neuen Betonfertigteilwerk wird nicht nur die Produktion nachhaltig ausgerichtet, sondern auch ein nachhaltiges Gebäudekonzept entwickelt. Dies spiegelt auch das eingesetzte Fassadenmaterial wider. Zudem wurde eine Rückbaubarkeit des Gebäudes berücksichtigt. In diesem Kontext wurde bereits eine Vorzertifizierung des Gebäudes nach den ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erzielt.