Ressourceneffizientes Bauen bringt Vorteile entlang der gesamten Wertschöpfungskette – für Materialhersteller und Planer, Bauunternehmen, Investoren, Eigentümer und Nutzer. Es senkt Kosten, steigert die Wettbewerbsfähigkeit und schafft nicht zuletzt neue Geschäftsmöglichkeiten.

Materialbewertung als Grundlage für nachhaltiges Bauen

Beim Bau emissionsarmer und ressourceneffizienter Gebäude ist eine durchdachte und frühzeitige Planung unerlässlich. Jedes Baumaterial verfügt über spezifische Eigenschaften, die es für bestimmte Anwendungen prädestiniert – ein universell geeignetes Material gibt es nicht. Deshalb ist es entscheidend, den gesamten Lebenszyklus eines Baustoffs zu betrachten – von der Herstellung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung. Nur so lassen sich ausgewogene und fundierte Entscheidungen treffen. Materialien, die eine hohe Leistung bei minimalem Ressourceneinsatz ermöglichen, sollten im Mittelpunkt stehen.

„Ein durchdachtes Design und eine sorgfältige Materialwahl in der frühen Planungsphase des Bauprojekts verbessern die Ressourceneffizienz deutlich und reduzieren den CO₂-Fußabdruck wesentlich. Wer von Anfang an auf nachhaltige Lösungen setzt, schafft die Basis für die besten ökologischen Ergebnisse – und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft“, erklärt Rosa Zabihian, Sustainability Manager bei Metsä Wood.

Vorteile materialeffizienter Bauweisen für alle Akteure

Der Einsatz materialeffizienter Baustoffe bietet zahlreiche Vorteile. Der größte liegt in der Reduktion des Rohstoffbedarfs. Denn diese verringert sowohl den Energieverbrauch als auch Emissionen. Leichte Materialien mit einem hohen Festigkeits-Gewichts-Verhältnis ermöglichen es beispielsweise, bei gleicher struktureller Leistung weniger Material einzusetzen. Dies führt zu deutlichen CO₂-Einsparungen.

Für Immobilieninvestoren und Projektentwickler bedeuten ressourceneffiziente Materiallösungen einen geringeren Rohstoffverbrauch, was wiederum zu Kosteneinsparungen und höheren Gewinnmargen führt. Darüber hinaus tragen dünnere Wandaufbauten zu einer besseren Flächenausnutzung bei, sodass mehr vermarktbare Quadratmeter entstehen. Das Einhalten von Umweltvorschriften sowie das Erreichen von Nachhaltigkeitszertifikaten wie BREEAM oder LEED schaffen finanzielle Anreize und stärken das Ansehen. Nachhaltige Bauprojekte ziehen zudem häufiger umweltbewusste Käufer an und tragen so oftmals zu höheren Immobilienwerten und schnelleren Verkaufsprozessen beitragen.

Für Bauunternehmen bedeutet ein geringerer Materialeinsatz auch weniger Transport- und Handlingaufwand, was die Bauprozesse effizienter macht und sowohl Lohnkosten als auch Bauzeiten reduziert. Weniger Material auf der Baustelle verringert überdies die Abfallmengen und senkt die Entsorgungskosten. Unternehmen, die auf nachhaltige Bauweisen setzen, stärken ihre Marktposition und sprechen Auftraggeber an, die Wert auf ökologische Verantwortung legen.

Für Architekten und Ingenieure eröffnen materialeffiziente Baustoffe neue Möglichkeiten für intelligentes und nachhaltiges Bauen. Durch die Optimierung der Bauleistung bei minimalem Materialeinsatz lassen sich Abfall und Umweltbelastung reduzieren sowie Projekte schneller und wirtschaftlicher abschließen. Ressourceneffiziente Materialien erlauben zudem leichtere, vielseitigere Konstruktionen, die Sicherheit und Funktionalität gewährleisten – und gleichzeitig kreative, ausdrucksstarke Architektur begünstigen.

Die Förderung von Materialeffizienz unterstützt nicht nur technische Innovation, sondern stärkt auch das eigene Image. Da Investoren, Entwickler und Bauunternehmen zunehmend nach nachhaltigen Lösungen suchen, positionieren sich Architekten und Ingenieure durch ressourceneffizientes Design als zukunftsorientierte Akteure im Bausektor.

Ressourceneffiziente Materialien sind damit nicht nur eine praktische, sondern auch eine strategisch wertvolle Entscheidung im modernen Bauwesen.

Kerto® LVL: Über 70 Prozent weniger fossile Emissionen und über 80 Prozent Materialeinsparung im Vergleich zu Stahlbeton

Eine neue, unabhängige Vergleichsstudie des internationalen Ingenieur- und Beratungsunternehmens AFRY offenbart die Vorteile von Kerto LVL im Vergleich zu herkömmlichem Stahlbeton bei bestimmten Anwendungen. „Beim Bau von Deckenkonstruktionen kann der Einsatz von Kerto LVL-Elementen zu einer Reduktion der fossilen Klimaauswirkungen um über 70 Prozent pro Quadratmeter führen – 29 Kilogramm CO2-Äquivalente (CO₂e) im Vergleich zu 105 Kilogramm CO₂e bei Stahlbeton. Gleichzeitig beträgt der Materialverbrauch pro Quadratmeter lediglich 34 Kilogramm, während für Stahlbeton 675 Kilogramm benötigt werden”, erklärt Zabihian.

Für die Wandkonstruktion wurden zwei tragende Wandkerne miteinander verglichen: eine aus traditionellem Stahlbeton und eine aus Kerto LVL. Die Studie zeigt, dass Kerto LVL zu einem fossilen Klimaeinfluss von 52 Kilogramm CO₂e pro Quadratmeter führt, während Stahlbeton bei 68 Kilogramm CO₂e pro Quadratmeter liegt. Über den gesamten Lebenszyklus hinweg sind die fossilen Klimaauswirkungen von Kerto LVL damit über 20 Prozent geringer als bei Stahlbeton. Der Materialverbrauch pro Quadratmeter Wand beträgt bei Kerto LVL lediglich 60 Kilogramm, im Vergleich zu 463 Kilogramm bei Stahlbeton – das entspricht einer Materialeinsparung von über 80 Prozent nach Gewicht. Der Vergleich verdeutlicht die Vorteile ressourceneffizienter Materialien zur Reduzierung der Umweltauswirkungen. 

Grundlagen der Studie 

Der Studie lag die Annahme zugrunde, dass die Bauprojekte in Mitteleuropa realisiert werden, wobei der Beton lokal produziert und Kerto LVL aus Finnland importiert wurde. Für die Materialeinschätzungen wurden spezifische Anwendungsfälle definiert: eine Spannweite von fünf Metern für Deckenanwendungen und eine tragende Wand im Erdgeschoss eines achtstöckigen Gebäudes. Die Materialmengen für Stahlbeton wurden von einem AFRY-Statiker berechnet. Für Beton wurde ein durchschnittlicher EPD-Wert des Betoniteollisuus ry (Verband der Betonindustrie Finnlands) verwendet, für Kerto LVL Werte aus der 2020 veröffentlichten EPD. Das EPD-Konzept basiert auf der Norm ISO 14025. Erwähnenswert ist, dass die Global Warming Potential-Werte pro Kubikmeter für beide Materialien ähnlich ausfielen. Die überlegene Klimabilanz von Kerto LVL ergibt sich jedoch aus seinem geringen Gewicht und seinem hohen Festigkeit-Gewichts-Verhältnis, was zu einem deutlich geringeren Materialverbrauch führt. Die Studie deckt den gesamten Lebenszyklus der Materialien ab – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zur Entsorgung („cradle to grave“). Dabei wurde auf eine objektive Bewertung geachtet. Weder die Kohlenstoffspeicherung von Holz noch die potenziellen Vorteile der Energiegewinnung aus Holz am Lebensende wurden in die Berechnungen einbezogen, um die Vergleichbarkeit mit Stahlbeton zu gewährleisten.